Fußballprofi Emanuel Pogatetz hat sein Unverständnis über die Schmähungen seiner Person durch die Fans seines ehemaligen Vereins Hannover 96 zur Sprache gebracht. Im Trainingslager der österreichischen Nationalmannschaft reagierte er erstmals auf die Geschehnisse vom Wochenende. „Das gibt es leider überall, dass manche Anhänger immer depperter werden. Die wissen überhaupt nicht, warum ich den Klub gewechselt habe“, so der Wolfsburger Neuzugang.
Am 2. Spieltag der 1. Bundesliga gegen Hannover 96 hatten Anhänger der „Roten“ den 29-jährigen Innenverteidiger am Rande des Niedersachsenderbys aufs Übelste beschimpft. Die Fans waren sauer, dass der Österreicher im Sommer zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg gewechselt war. „Ich habe für Hannover zwei Jahre lang mein Herzblut gegeben. Dass ich dann so behandelt werde, finde ich nicht in Ordnung. Es ist schade, dass so etwas passiert ist, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet“, ärgerte sich Pogatetz. Vor allem haben die sogenannten „Fans“ keinen Grund für solche Schmähungen. Ihr Verein spielt derzeit Erfolgreich in der Bundesliga und ist, im Gegensatz zu Wolfsburg, auch für die Europa Liga qualifiziert.
Martin Kind, Präsident der 96er, hatte in den Medien die Provokateure als „Arschlöcher“ tituliert und sich persönlich bei seinem ehemaligen Spieler entschuldigt. „Herr Kind ist ein großartiger Präsident, er hat wirklich große Klasse“, sagte Pogatetz über seinen früheren Chef. Dieser will, dass solche verbalen Attacken in Zukunft härter bestraft werden. Die DFL soll den Klubs dabei Unterstützung leisten. Vor allem, dass die Täter in der Masse auftreten und so kaum belangt werden können, ärgert den Präsidenten der 96er. „Da müssen gesetzliche Normen geändert werden. In Wolfsburg haben 100, 150, vielleicht auch 200 Leute den Spruch minutenlang gesungen. An wen wollen sie da rangehen?“, sagte Kind dem „SID“ und hatte auch gleich einen Lösungsvorschlag parat. „Da müssen wir prüfen, inwiefern wir Strafen und Stadionverbote aussprechen können, ohne dass man es im Einzelfall zu einhundert Prozent beweisen kann.“
Für Kind ist ein klarer Trend zu erkennen, der aufzeigt, dass die Fangruppierungen immer radikaler werden. „Sie lassen befürchten, dass das erst der Beginn einer Entwicklung ist, dass die Grenzen sich verschieben und wir nicht wissen, wo das endet“, so seine Erklärung: „Androhung zu körperlicher Gewalt, das ist eine Grenze, die nicht überschritten werden darf.“ Damit spielte er auf den von Anhängern des 1. FC Köln bedrohten Kevin Pezzoni an.
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